Stromerzeugung & Strombedarf

Die Stromerzeugung in Deutschland ist von einem großen Anteil erneuerbarer Energieträger geprägt. Dazu zählt die Stromerzeugung mittels Wasserkraft und Biomasse, welche verlässlich Strom erzeugen. Diese Form der Stromerzeugung ist allerdings nicht beliebig erweiterbar. Wasserkraftwerke können nicht zusätzlich gebaut werden, weil die Geländestruktur Deutschlands das nicht hergibt.

Stromerzeugung mittels Biomasse ist ebenfalls nur in geringem Umfang ausbaubar. Man möchte nicht noch mehr Rohstoffe, die als Nahrungsmittel verwendet werden können, verstromen oder vergasen.

So bleiben die Energieträger Sonne und Wind, die  mit Hilfe zusätzlicher Windenergie- und Solaranlagen Strom liefern. Nachteil: Die Sonne scheint nur tagsüber, Wind weht unregelmäßig.

Je mehr Solar- und Windenergieanlagen Strom in das Netz einspeisen, desto mehr wirkt sich die Volatilität, die hohe Schwankungsbreite dieser Form der Stromerzeugung auf das Stromnetz aus. Die konventionellen Stromerzeuger müssen ihre Produktion, so gut es geht, an die regenerative Stromerzeugung anpassen. Wird insgesamt zu viel Strom über Bedarf produziert, muss er billig abgegeben oder unter Umständen sogar mit Bonus verschenkt werden. Ist zu wenig Strom im Netz, muss Strom importiert werden, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Das kostet in aller Regel viel Geld. Mehr Geld, als der Stromexport einbringt.

Bitte beachten Sie: 

Je nach Einstellung werden von Ihrer Hardware enorme Rechenleistungen abverlangt. Bitte haben Sie etwas Geduld.

Wichtiger Hinweis zur Darstellung mit den Daten der Bundesnetzagentur SMARD

Zwischen realisierter Stromerzeugung und dem realisierten Stromverbrauch, besser dem tatsächlichen Strombedarf, besteht trotz des Hinzufügens des Nettoimportes ab und zu trozdem eine Lücke.

SMARD lieferte auf Nachfrage diese Erläuterung:

Die Realisierte Erzeugung auf SMARD entspricht der Nettostromerzeugung. Sie beinhaltet die eingespeiste Stromerzeugung abzüglich der Eigenbedarfe der Erzeugungseinheiten. Ebenfalls umfassen die Daten nur die Einspeisungen in das Netz der allgemeinen Versorgung.

Je Regelzone und Energieträger existieren unterschiedliche Abdeckungsgrade der Erzeugung durch Echtzeit-Messwerte sowie unterschiedliche Berechnungsmethoden, sofern keine Messwerte vorliegen. Dies bedeutet, dass beispielsweise für einige wenige Energieträger kein vollständiger Abdeckungsgrad der gesamten Erzeugung entweder durch Messwerte, Fahrplandaten, Prognosen und/oder Hochrechnungen vorliegt. Der Abdeckungsgrad der Erzeugung je Energieträger ergibt sich dabei als Verhältnis der installierten Nettonennleistung derjenigen Erzeugungseinheiten, für die Erzeugungsdaten vorliegen, in Relation zur installierten Nettonennleistung des jeweiligen Energieträgers. In diesen Fällen wird die Realisierte Erzeugung des betroffenen Energieträgers bzw. der betroffenen Regelzone systematisch unterschätzt.

Der Realisierte Stromverbrauch auf SMARD entspricht der Gesamtlast (einschließlich Netzverluste ohne gespeicherte Energie). Diese berechnet sich aus der Nettostromerzeugung abzüglich Export-Übertragungsleistung, zuzüglich Import-Übertragungsleistung und abzüglich der Einspeicherleistung von Pumpspeicherkraftwerken. Letztgenannte Datenkategorie wird momentan noch nicht auf SMARD dargestellt.

Der Realisierte Stromverbrauch wird zurzeit von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern für ihre jeweilige Regelzone nicht einheitlich berechnet, da sie mit jeweils unterschiedlichen Methoden die Last bestmöglich abbilden. Die Unterschiede liegen insbesondere in der Berechnung der Nettostromerzeugung und der Aktualisierung der Gesamtlast durch qualitätsgesicherte Daten aus der Bilanzkreisabrechnung (MaBiS). Die Übertragungsnetzbetreiber werden die Nettostromerzeugung künftig jedoch einheitlich auf Grundlage von Art. 16 Abs. 1 b) Verordnung (EU) Nr. 543/2013 berechnen und die Gesamtlast durch vorliegende MaBiS-Daten aktualisieren.

Folglich kann auf SMARD die Differenz zwischen Realisiertem Stromverbrauch und Realisierter Erzeugung erst durch die Nettoexporte ausgeglichen werden, sobald:

  1. Alle Übertragungsnetzbetreiber die Nettostromerzeugung im Realisierten Stromverbrauch einheitlich berechnen,
  2. die Einspeicherleistung von Pumpspeicherkraftwerken auf den Realisierten Stromverbrauch addiert wird,
  3. und der Realisierte Stromverbrauch noch nicht durch qualitätsgesicherte Daten auf Grundlage von MaBiS aktualisiert wurde.

Die blau-kursiven Ausführungen wurden größtenteils dem SMARD Benutzerhandbuch entnommen.